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Kein Fußbreit
den
Faschisten!

Es war einmal…ein Land lange vor unserer Zeit, das nicht nur Probleme mit einer überordentlichen Wirtschaftskrise hatte, sondern auch einer Gruppe Wahnsinniger, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die halbe Menschheit auszulöschen. Die Geschichte wollte, dass jene Gestalten aus der Geschichte gefegt wurden und sich auch selber aus der Geschichte gefegt haben. Knapp 60 Jahre danach spazieren sie wieder auf der Bühne der Welt: die faschistische Brut.

Nur ein stummer Schrei nach Liebe?

Der Faschismus ist nicht vom Himmel gefallen, weder wurde er von bösen Hexenmächten herbeigezaubert, noch hat es ihn schon immer gegeben. In einer kapitalistischen Klassengesellschaft ist er der Ausdruck dieser. Die kapitalistische Gesellschaft ist nicht nur in ArbeiterInnen und Kapitalisten gespalten, es gibt darüber hinaus noch einen Mittelstand, das Kleinbürgertum. Diese Gesellschaftsschicht wird innerhalb des Klassenkampfes zerrieben. Es ist eine tendenziell aussterbende Schicht, die sich zwischen den beiden mächtigen Klassen immer weiter aufspaltet. Immer in der Angst, sie könne ins ArbeiterInnenmilieu absteigen, aber auch mit der Furcht vor der Konkurrenz des Großkapitals durchlebt das Kleinbürgertum eine bedauerliche Existenz. Weder Kapital noch Arbeiter bieten optimale Lösungen, so sucht es seine eigenen Antworten, so bildet es eine eigene Massenbewegung – den Faschismus –, seine eigene pseudo-antikapitalistische Rhetorik, seine eigenen Losungen, wie „Volksgemeinschaft statt Klassenkampf“, „Führerstaat statt Demokratie“, seine eigene Ideologie.

Faschismus ist nicht Antikapitalismus, sondern umgekehrt die Stärkung des Kapitalismus. Denn der Wirtschaftsverlauf des Kapitalismus gleicht einer Fieberkurve, die mit einer zittrigen Hand geschrieben wurde. Der Faschismus ist nur das Betäubungsmittel. Er ist außerstande die Widersprüche des Kapitalismus zu lösen.

Die faschistische Bewegung existiert in erster Linie durch Gewalt und Terror, durch Mord und Totschlag, durch Folterkeller und Konzentrationslager, Pogrome und Gaskammern und durch Krieg und Vernichtung. Darin liegt die Stärke und die Gefahr dieser Bewegung. Keine Wahlerfolge stehen im Verhältnis zu den „national befreiten“ Zonen, dem Straßenterror oder der Etablierung von NS-Denken in bestimmten Bevölkerungskreisen.

Was ist der „Aufstand der Anständigen“ wert?

Er ist wertlos. Dies nicht nur weil der staatliche antifaschistische Kampf eher einer Komödie ähnelt als einem ernst zu nehmenden Manöver, sondern auch weil der Staat kein besonderes Interesse daran hat das faschistische Unkraut zu tilgen. Es ist genau umgekehrt: Was würde das deutsche Kapital doch nur geben, um den Faschismus sofort wieder einführen zu können? Wie viele Probleme blieben ihm doch erspart? Wenn man einen Frosch ins heiße Wasser schmeißt, springt dieser wieder raus. Gibt man ihn zuerst in kaltes Wasser kann man den Herd aufdrehen und ihn langsam kochen. So verhält es sich auch hier. Der Staat, das ist der Staat des Kapitals. Ist die faschistische Bewegung erstmal stark genug wird sie auch für das Kapital interessant. Dann entreißt sie der Bewegung ihre kleinbürgerliche Führung und übernimmt die Kontrolle. Die faschistischen Führer, egal ob sie gerade Hitler, Mussolini oder Voigt heißen, werden ihren rechten Arm strecken, das Geld entgegennehmen und sich dem liebendgern fügen. In diesem Sinne ist es auch kein Zufall, dass ein deutscher konservativer Politiker gegenwärtig die Parolen der NPD benutzt und es ist auch keine Fügung des Schicksals, dass die NPD trotz gefälschter Wahlunterlagen jetzt auch in Baden-Württemberg zur Bundestagswahl zugelassen wurde. Wer sich gegen die Nazis auf den bürgerlichen Staat verlässt, ist verlassen.

Sozialismus statt faschistischer Barbarei!

Weder Staat, noch „anständige“ Bürger oder ein Wunder der heiligen Kirche werden uns, wenn es zu spät sein wird, helfen können. Antikapitalistischer Kampf wird dann so unmöglich sein wie ein Rückflugticket oder eine Reiserücktrittsversicherung für Auslandsreisen ab diesem Augenblick unnütz sein werden. Die Faschisten werden dann alle Arbeitervereinigungen wie Gewerkschaften und Parteien zerschlagen. Sie werden dem Kapital ihren größten Wunsch - völlig freie Hand in der Unternehmerführung - gewähren. Dann werden sie ihr wahres Wesen, ihre hässliche Fratze, zeigen.

Wir müssen schon heute den Faschisten organisiert entgegentreten und ihnen jede Öffentlichkeit streitig machen mit dem Ziel ihre Organisation zu zerschlagen. Wir treten daher für Selbstverteidigungsgruppen gegen faschistische und rassistische Angriffe ein. Wir fordern alle linken Organisationen, Migrantenorganisation und die Arbeiterbewegung dazu auf, das aktiv zu unterstützen. Vor allem aber kommt es darauf an, den Faschisten auch den sozialen Nährboden zu entziehen. Eine antifaschistische Strategie, die vom Kampf gegen den Kapitalismus losgelöst ist, ist zum Scheitern verurteilt. Das geht nur, indem wir den Widerstand gegen die Angriffe des Kapitals und der Regierung führen und vorantreiben und mit dem Kampf zum Sturz des Kapitalismus verbinden.

Gegen die faschistische Gefahr gibt es nur eine Lösung: Die Beseitigung des Kapitalismus durch die soziale Revolution, mit dem Ziel der klassenlosen Gesellschaft!

//Flugblatt von REVOLUTION zu den Protesten gegen den Naziaufmarsch
am 29. Oktober in Göttingen //Bericht von den Protesten

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