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Solidarität zwischen Jugendlichen und ArbeiterInnen!

Warum wir Jugendliche Streiks unterstützen sollen

In letzter Zeit wurde nicht nur bei der Deutschen Bahn sondern auch in Supermärkten (LIDL, Penny usw.) und im öffentlichen Dienst gestreikt.

Warum sollten wir Jugendliche diese Streiks unterstützen? Schließlich hat es für mich Nachteile, wenn ich zu spät zur Schule komme (an dem Tag, wo ich eine Klausur schreibe) oder mir abends kein Bier kaufen kann, weil die Kaufhalle bestreikt wird.

Jedoch stellt mensch schnell fest, besonders wenn man sich die Forderungen der Streikenden anguckt, dass es durchaus unterstützenswert ist. Wenn ich einmal arbeiten werde, möchte ich dies auch einen möglichst guten Lohn und humane Arbeitszeiten haben. Außerdem können Streiks, besonders der der GdL, eine Vorbildfunktion für andere Gewerkschaften und ArbeiterInnen haben, damit diese auch kämpfen.

Das klingt vielleicht ganz nett, mensch kann sich solidarisch zeigen aber mehr kann mensch ja auch nicht machen. Oder? Streiks sind nicht nur eine Sache für Lohnabhängige, denn auch als SchülerInnen können wir intervenieren. Zum Beispiel demonstrierten bei den beiden Schulstreiks letztes Jahr in Berlin bis zu 10.000 Schüler­Innen. Im Fernsehen sowie den Zeitungen wurde daüber berichtet, sogar Politiker nahmen im Nachhinein Stellung dazu.

Aber letztendlich können wir als SchülerInnen keinen wirtschaftlichen Druck erzeuen, d.h. wir können nicht dafür sorgen, dass die Züge nicht mehr fahren. Deshalb haben wir bei den Schulstreiks versucht, gemeinsam mit streikenden KrankenpflegerInnen oder LehrerInnen zu kämpfen.

Ein weitaus besseres Beispiel für die Zusammenarbeit von SchülerInnen und ArbeiterInnen waren die Proteste gegen das CPE-Gesetz in Frankreich vor beinahe 1½ Jahren. Dieses Gesetz zum „Ersteinstellungsvertrag” (CPE) hätte es UnternehmerInnen ermöglicht, Jugendliche unter 26 jederzeit, ohne Angabe von Gründen zu entlassen. Der Protest fing bei den SchülerInnen und Studierenden an. Schulen und Unis wurden besetzt und es wurde demonstriert. Anfangs hielten die Gewerkschaftsspitzen diese Proteste für sinnlos, aber als die Aktionen immer größer wurden, sahen sie sich gezwungen, selber Proteste zu organisieren.

So kamen Streiks und Massendemontrationen von bis zu 3 Millionen Menschen zu Stande. Da die Wirtschaft durch die Streiks erschüttert wurde, mussten die Herrschenden das eigentlich schon verabschiedete Gesetz wieder zurücknehmen.

Dies ist ein wunderbares Beispiel, wie SchülerInnen und ArbeiterInnen zusammen kämpfen. Radikale Jugendproteste können die ArbeiterInnen inspirieren, wenn wir zu ihnen hingehen. Das sollten wir auch, denn nur ArbeiterInnen haben die Macht, die Wirtschaft lahm zu legen und damit Druck auf die herrschende Klasse ausüben. Das gilt nicht nur für defensive Kämpfe, sondern auch für offensive Kämpfe – z.B. für einen grundlegenden, revolutionären Wandel der Gesellschaft.

Klar, solche Solidarität entsteht nicht von einem Tag auf den anderen. Doch ein erster, wichtiger Schritt ist, dass wir die laufenden Arbeitskämpfen (z.B. bei der Bahn) unterstützen.

//ein Vortrag von biber, Revo Berlin //REVOLUTION Nr. 26
//Bericht von der Veranstaltung, wo der Vortrag gehalten wurde

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