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"Eure Krise zahlen wir nicht!"

Proteste weltweit und 30.000 auf der Demo in Berlin

Am Samstag, den 28. März 2009, protestierten Zehntausende Menschen in ganz Europa gegen die Auswirkungen der kapitalistischen Wirtschaftskrise. Demonstriert wurde in Berlin, Frankfurt am Main, London, Wien, Genf, Madrid, Paris, Rom und Oslo. Die größte Demonstration gab es in London mit ca. 35000 Teilnehmern, in Wien wurden 20000 Menschen gezählt und in Berlin gingen nach VeranstalterInnenangaben 25-30000 Menschen auf die Straße. Die TeilnehmerInnenzahlen zeigen zweierlei: Es ist ein großer Erfolg, dass die erste koordinierte Mobilierung gegen die Krisenpolitik der herrschenden Klassen so viele Menschen erreicht hat. Dennoch sind diese Proteste nur ein notwendiger erster Schritt, dem viele weitere, weitaus militantere folgen müssen.

Wir von REVOLUTION waren auf der Berliner Demo mit dem Motto „Wir zahlen nicht für eure Krise!“. Auch hier wurden die Erwartungen an die Mobilisierung übertroffen. Das Spektrum der DemonstrantInnen reichte von Gewerkschaftsgruppen, Attac und LinksparteilerInnen bis hin zu Autonomen und kommunistischen Gruppen, aber auch unorganisierten BürgerInnen mit enormer Wut im Bauch angesichts der sich immer mehr ausweitenden Wirtschaftskrise. Dementsprechend gingen auch die Forderungen weit auseinander: während Attac mit einem selbstgebastelten „Finanzmonster“ die altbewährte Spaltung in „bösen Finanzkapitalismus“ und „guten Industriekapitalismus“ weiterführte, und auch der Hauptredner der LINKEN Gregor Gysi nur von Verstaatlichung der Banken sprach, trugen Gruppen wie SAV und REVOLUTION Forderungen nach Besetzungen und Generalstreiks in die Demo und machten klar, dass nur die Überwindung des Kapitalismus die Probleme, die u.a. durch seine Krisen ausgelöst werden, lösen kann. Das war auch das Thema bei der Veranstaltung von Revo Berlin am Abend davor, bei der über 20 Jugendliche über eine sozialistische Alternative zur Krise diskutierten.

Ein weiterer Schritt auf dem begonnenen Protestweg dorthin muss aber die Solidarisierung aller Bevölkerungsschichten sein, die von der Krise betroffen sind. Dementsprechend sind wir im sogenannten Bildungsblock präsent gewesen, um die Forderung nach einem bundesweiten Streik der SchülerInnen und Studierenden am 17. Juni zu vertreten. Denn auch SchülerInnen und Studierende sind von der immer schlechter werdenden Arbeitsmarktlage betroffen, die jetzt schon viele ArbeiterInnen auf die Straße trieb. Durch den Zusammenschluss von SchülerInnen, Studierenden, Auszubildenden und ArbeiterInnen kann die Protestbewegung eine Dynamik erlangen, die das bestehende Wirtschafts- und Gesellschaftssystem ernsthaft bedrohen könnte.

Dies weiß auch die herrschende Klasse. Dementsprechend ist es nicht verwunderlich, dass es auch auf dieser Demo massive Repression mit Polizeihunden und Schlagstöcken gab, sodass am Ende mindestens 29 Festnahmen und einige Verletzte auf der Bilanz standen. Denn nur durch das Bild einer angeblich „gewalttätigen“ Gruppe von DemonstrantInnen können die berechtigten Forderungen nach einem Ende des Kapitalismus diskreditiert werden. Doch wir dürfen uns nicht von dieser allzu durchschaubaren Taktik beeindrucken lassen, sondern müssen im Gegenteil noch weitaus militanter werden: für Streiks, Besetzungen und Enteignungen! Für den Generalstreik!

//von Stefan, Revo FU

 

Flyer von Revo zur Demo

Bilder: 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7

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